Die fünfte These
V. Mit Entscheidungsketten statt Einzelentscheidungen können selbst Paradoxien sukzessive aufgelöst werden
Hier helfen uns Puls und Rhythmus. Wir dürfen unsere Entscheidungen nicht einzeln betrachten, sondern wir müssen unsere Handlungen als eine Folge von Entscheidungen wahrnehmen. Wir müssen gewährleisten, dass wir regelmäßig entscheiden und Entscheidungsketten bilden.
Durch Entscheidungsketten, also durch sich regelmäßig wiederholende Entscheidungsanlässe, können wir uns im Falle von nicht auflösbaren Paradoxien immer wieder – und gegebenenfalls auch immer wieder unterschiedlich – entscheiden. So besteht die Chance, dass Paradoxien mit Blick auf die Zukunft aufgelöst und im besten Falle sogar für uns nutzbar gemacht werden. Lasst uns so entscheiden, als ob wir wüssten, was eine sinnvolle Entscheidung ist. Denn im jetzt und hier können wir nicht wissen, ob wir uns richtig entschieden haben. Die sinnvolle Entscheidung ist immer „im Kommen“.
So kann es sinnvoll sein, in einem Falle eine Entscheidung genau abzuwägen und bei nächster Gelegenheit wiederum schnell zu entscheiden. Es kann auch angemessen sein, bei einer Entscheidung zuerst auf eine bewährte Lösung zu setzen. Falls diese dann aber misslingt, einen gänzlich neuen Entscheidungsansatz zu verfolgen und dann vielleicht eine vermittelnde Lösung aufgrund der bisherigen Erkenntnisse zu erreichen.
Wenn wir Komplexität mit Puls und Rhythmus einhegen, nutzen wir die Chance der Wiederholung und können immer wieder entscheiden, ob wir an Entscheidungen der Vergangenheit festhalten oder ob wir eine abweichende neue Entscheidung treffen wollen.
Welches Verhalten wollen wir beibehalten und was wollen wir ändern? Inwieweit behalten wir die einzelnen Ereignisse in unserem Lebens- und Arbeitsrhythmus bei und inwieweit wollen wir diese abwandeln?
Ein Entscheidungsbedarf und die damit einhergehende Komplexität sollte Ausgangspunkt für die passende Pulsgröße sein.
Wenn ich mit meinem Partner Kinder bekommen will, darf ich mir nicht jede Woche die Frage stellen, ob wir gut zusammenpassen. Zu meinem eigenen Seelenheil sollte ich mir diese Frage aber auch nicht nur alle 20 Jahre stellen.
Die Frage nach dem passenden Geschäftsmodell für ein Unternehmen sollte nicht jedes Jahr anders beantwortet werden. Nach 3 - 5 brotlosen Jahren dürfte sich die Frage aber mehr als aufdrängen.
Dies ist die fünfte These aus “Das Rhythmische Manifest” von Konrad Bechler, das wir in rhythmischen Intervallen These für These hier posten. Die Einleitung sowie die anderen Thesen sind hier zu finden.
Der Download-Link für das gesamte Rhythmische Manifest ist hier.