Was ist „Das Rhythmische Manifest“?

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Wenn die Welt keine nachvollziehbare Struktur mehr hat und wir ihr auch keine solche aufzwingen können und wollen, hilft es, die Struktur unseres Verhaltens zu ändern: Wir lernen dann, in der Komplexität zu schwimmen, sie nutzbar zu machen und gelassen und cool zu werden.

Globalisierung und Digitalisierung sorgen für eine weitreichende Vernetzung der Menschen untereinander. Die Zeiteinheiten zwischen unterschiedlichen Informations- und Interaktionsangeboten werden immer geringer, während die Informationsfülle steigt. Gewohnte Werte und Regeln verschwinden hinter alternativen Konzepten, wie das Leben auch gelebt werden könnte.

Rosenkranz trifft Zen-Buddhismus, Schwitzhütte und Ayahuasca. Management by objectives (MbO) trifft key performance indicator (KPI) und objectives and key results (OKR).

Die Folge daraus ist Überforderung bei Individuen, Organisationen und staatlichen Institutionen. Die bewährten Werkzeuge scheinen nicht mehr recht zu wirken und gerade deshalb wird vielerorts das Bedürfnis nach „Recht und Ordnung“ immer lauter. Der Wunsch nach einer unterkomplexen Welt, einer vermeintlich verlorenen Heimat, einem „Früher war alles besser“ ist die offensichtliche Achillesferse von demokratischen Strukturen.

 

Wir leben in einer Zeit der intensiven gesellschaftlichen Wahrnehmung von Überkomplexität.

Komplexität beschreibt dabei eine Situation, in welcher so viele Ereignisse und Informationen und unterschiedlichste Rahmenbedingungen gleichzeitig wirken, dass Menschen keine „eindeutige" Wahrnehmung mehr haben, sie die Orientierung verlieren, ihnen keine Sinngebung gelingt und sie so regelmäßig bei Entscheidungen überfordert sind. Dies führt zur Frustration bei Individuen, in Teams, Organisationen und in ganzen Gesellschaften. Komplexität lässt sich nur schwer messen und nicht eichen. Sie fluktuiert und zeigt sich immer in neuem Gesicht.

Komplexität lässt sich nur schwer unterdrücken. Die Beobachtung von Gesellschaften in autokratischen Regimes zeigt uns, dass der Versuch, gesellschaftliche Komplexität zu unterdrücken, erhebliche Folgen für die individuelle Freiheit und das gemeinschaftliche Zusammenleben hat. Aber – insbesondere mächtige – Individuen neigen häufig dazu zu glauben, dass sie über der Komplexität stehen und allein konkrete Entscheidungen treffen können, die alle möglichen Auswirkungen mitberücksichtigt.

Eng mit Komplexität verbunden sind Paradoxien. Je komplexer eine Situation ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Paradoxien auftreten können. Ein Paradoxon ist eine Aussage oder eine Situation, die scheinbar widersprüchlich oder unvereinbar ist. Angesichts von unterschiedlichsten Paradoxien fällt es den Menschen immer schwerer zu entscheiden.

 

Wie viel Freiheit, wie viel Sicherheit, wie viel Gemeinschaft, wie viel Individualität, wie viel Bekanntes, wie viel Neues brauchen wir?

 

Was ist die Lösung? Wir müssen Kompetenzen erlangen, wie wir als Individuen, als Teams, als Organisationen – und im besten Falle als Staaten und als Weltgemeinschaft – besser mit der Komplexität um uns herum umgehen können.

Und angesichts der steigenden Anzahl von Menschen auf dem Planeten sollten wir immer das Bewusstsein haben, dass es nie wieder so wenig komplex auf der Erde ist wie im Moment.

Dies ist die Einführung zum Rhythmischen Manifest. In rhythmischen Zeitintervallen werden wir es hier ab sofort posten, These für These.

Den Download-Link für das gesamte Rhythmische Manifest findet ihr hier.

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